Die Klasse 12L der Stadtteilschule Kirchwerder besuchte mit ihrem Tutor Herrn Worm einen Deutschkurs für Flüchtlinge in Nettelnburg. Unweit der S-Bahnstation Nettelnburg liegen die Räumlichkeiten des Deutschkurses. Kurz vor Beginn des Kurses traf die Klasse in den Räumlichkeiten ein. Dort angekommen half die Klasse mit den dortigen Freiwilligen zusammen, die Stühle und Tische für die Flüchtlinge vorzubereiten. Der Leiter des Deutschkurses richtete gleich einige Worte des Dankes und allgemeine Informationen zum Kurs und sich selber an die Klasse. Der Leiter des Kurses sagte aber auch, dass es sehr wichtig sei, den Flüchtlingen den Kontakt zu deutschsprachigen Menschen zu ermöglichen, sodass die Flüchtlinge die Sprache richtig lernen können. Außerdem sagte er, dass zur Integration auch die Bereitschaft zum Integrieren anderer Menschen gehöre.
Der Leiter des Kurses arbeitet ehrenamtlich mit den Flüchtlingen zusammen und ist selber vor einiger Zeit als Flüchtling nach Deutschland gekommen, daher ist es ihm ein persönlicher Anliegen zu helfen. Dann kamen auch schon die Flüchtlinge. An diesem Tag konnte die Klasse Vokabelübungen miterleben, da der Raum, in dem sonst auch Grammatik näher gebracht wird, nicht zur Verfügung stand. Die Vokabeln, Sätze und Phrasen wurden von dem Kursleiter laut und deutlich vorgelesen. Auf Nachfragen wurde in Deutsch, aber auch in anderen Sprachen geantwortet. Die Flüchtlinge haben dann die vorgetragenen Vokabeln aufgeschrieben. Währenddessen, und vor allem als alle Vokabeln aufgeschrieben waren, konnte die Klasse den Flüchtlingen über die Schulter schauen und bei möglichen Fehlern oder Unsicherheiten helfen. Beim Schreiben der Vokabeln und auch danach wurde viel gelacht. Nach den Vokabeln konnte die Klasse mit den Flüchtlingen in den persönlichen Austausch kommen. Zu zweit haben sich immer Schüler und Flüchtling zusammengetan, um später den jeweils anderen vorzustellen. In der großen Runde wurden dann alle jeweils vorgestellt und nach jeder Vorstellung laut geklatscht. Als danach der Deutschkurs zu Ende war, wurden noch einige Abschiedsfotos geschossen und den Flüchtlingen ein kleines Geschenk von Herrn Worm übergeben.
Dieses Treffen war, denke ich, für beide Seiten eine bereichernde Erfahrung. Für mich als Schüler war es sehr interessant sich mit Menschen austauschen zu können, die so viel erlebt haben. Meiner Meinung nach war es auch für die Flüchtlinge eine positive Erfahrung sich mit anderen deutschsprachigen Menschen austauschen und auch über private Themen reden zu können. Einige meiner Mitschülerinnen und Mitschüler haben mit einigen Flüchtlingen Kontaktdaten ausgetauscht und sind auch nach dem Treffen privat in Kontakt geblieben. Eine Mitschülerin aus unserer Klasse hat sogar in Eigenregie den Unterricht in dieser Gruppe als Vertretung für den eigentlichen Lehrer übernommen.
Carsten Maßbaum (12l)