Seit Anfang der Woche weht an der Schule Kirchwerder ein wenig der Hauch internationalen Flairs: Zwölf Schüler*innen sowie zwei Lehrkräfte des Sjölins Gymnasium Nacka aus Stockholm sind zu Besuch. Im Rahmen des Erasmus-Austauschprogramms lernen unsere Gäste nicht nur den deutschen Schulalltag kennen, sondern tauchen auch in die Kultur, die Sprache und (ja, auch das) die Eigenheiten unserer Region ein.
Unsere Gäste sind bei den Gastfamilien der Schüler*innen der Themenklasse „The Art of Science“ (11c, Bo/For) untergebracht und erleben so nicht allein den Schulalltag, sondern auch das familiäre Leben in den Vier- und Marschlanden hautnah. Der Austausch ist eine großartige Gelegenheit, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln, neue Freundschaften zu schließen und voneinander zu lernen.
Ein herzlicher Start ins Austauschprogramm
Am Montag fand das erste Kennenlernen bei einem gemeinsamen Abendessen statt, das liebevoll von der 11c organisiert und zubereitet wurde. Die kulinarische Vielfalt und der herzliche Empfang boten den perfekten Rahmen, um erste Gespräche zu führen und die schwedischen Gäste willkommen zu heißen.
Einblicke in den deutschen Schulalltag: Was ist eine Langformschule – und warum haben wir eine Lehrküche?
Am zweiten Tag ging es dann richtig los: Unsere Gäste hatten die Gelegenheit, am Deutsch-, Theater- und Philosophieunterricht teilzunehmen und dabei die unterschiedlichen Lehrmethoden und Unterrichtsformen kennenzulernen. Besonders spannend war dabei der Austausch von Gedanken und Perspektiven, der sowohl die schwedischen als auch die deutschen Schüler*innen bereicherte.
Ein besonderes Highlight war die Besichtigung des Neubaus am Teufelsort. Schulleiter Herr Gärtner führte die Gruppe durch die modernen Räume und erklärte nebenbei das deutsche Schulsystem. Dabei ging es nicht nur um unsere Langformschule, sondern auch um den Unterschied zwischen Stadtteilschulen und Gymnasien. Große Augen gab es, als Herr Gärtner die Lehrküche vorstellte – ein praxisbezogenes Unterrichtskonzept, das es am Sjölins Gymnasium so nicht gibt. Dieser Einblick gab den schwedischen Schüler*innen eine spannende Perspektive auf die Vielfalt des deutschen Bildungssystems.
Was Deutschland als Einwanderungsland interessant macht
Ein spannender Teil des Austauschs steht noch bevor: Der Besuch des Malteser Campus St. Maximilian Kolbe in Wilhelmsburg und des Auswanderermuseums BallinStadt auf der Veddel. Unsere Gäste setzen sich mit der Frage auseinander, was Deutschland als Einwanderungsland prägt und wie Integration hier gelebt wird. Ein Thema, das nicht nur in Deutschland, sondern auch in Schweden hochaktuell ist – und für viele spannende Gespräche sorgt.
Und wie sieht’s in Schweden aus?
Der Austausch endet aber nicht hier: Im April 2025 wird die 11c ihre Koffer packen und das Sjölins Gymnasium in Stockholm besuchen. Neben Wissenswertem über das schwedische Schulsystem freuen wir uns jetzt schon auf echte Kanelbullar (Zimtschnecken), vielleicht ein bisschen Schnee und natürlich darauf, die schwedische Gastfreundschaft kennenzulernen.
(Elena Bomm)