Teil 2: Von Lehrern, Symbiosen und digitalen Welten – ein weiterer Tag in Stockholm
Heute haben wir die Rollen getauscht: Statt selbst zu lernen, standen wir vor der Klasse – als Lehrkräfte. Im Rahmen unseres Erasmus+ Seminars durften wir den Deutschunterricht für unsere schwedischen Austauschpartner gestalten. Die Unterrichtsstunden hatten wir im Vorfeld sorgfältig geplant – und trotzdem war es aufregend, plötzlich selbst die Verantwortung zu tragen. Besonders spannend war es zu sehen, wie interessiert und motiviert unsere Mitschüler*innen aus Schweden mitgemacht haben.
Neben dem Unterrichten stand heute auch unsere Forschungsaufgabe zur Digitalisierung im Fokus. Wir wollten wissen: Wie digital ist die schwedische Schule im Vergleich zu unserer in Kirchwerder? Dafür haben wir Interviews geführt, Umfragen ausgewertet und den Alltag an der Schule genau unter die Lupe genommen. Erste Eindrücke: Es gibt viele Parallelen – aber auch einige überraschende Unterschiede. Unsere Ergebnisse werden wir nach der Reise noch weiter aufbereiten und präsentieren.
Am Nachmittag ging es raus in die Natur – und zwar nach Hellasgården, einem Naherholungsgebiet vor den Toren Stockholms. Dort erwartete uns praxisorientierter Biologieunterricht mit dem Thema Symbiose. Umgeben von Wäldern und Seen erforschten wir, wie Pflanzen, Tiere, Menschen und sogar Mikroorganismen in komplexen Netzwerken voneinander abhängig sind – und wie empfindlich dieses Gleichgewicht ist. Die Botschaft war klar: Nur wenn wir die Natur verstehen und schützen, kann dieses System dauerhaft bestehen. Morgen steht ein weiteres Highlight bevor: Wir erkunden die schwedischen Schären und besichtigen die malerische Inselstadt Vaxholm. Danach heißt es langsam Abschied nehmen – am Samstag geht es wieder zurück nach Hamburg. Doch schon jetzt ist klar: Diese Reise hat uns nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch viele unvergessliche Momente geschenkt.
(11c, Bomm/Formella)
Teil 1: Unser Abenteuer beginnt
Am Dienstag startete fĂĽr uns, die Klasse 11c, das Abenteuer Erasmus+ in Stockholm. Nach der Ankunft wurden wir herzlich in unseren Gastfamilien und Austauschpartnern empfangen, sodass wir uns direkt wohl fĂĽhlten.
Gleich am ersten Tag erhielten wir eine Einführung in das sogenannte Case Study Unterrichtssystem, das ursprünglich an der Harvard University entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um ein Lernkonzept, bei dem man sich intensiv mit realitätsnahen Fragestellungen auseinandersetzt und zwar fächerübergreifend, diskussionsbasiert und auf Eigenverantwortung ausgelegt.
Am Mittwoch durften wir dann selbst aktiv am Unterricht teilnehmen. Im Englischunterricht starteten wir direkt mit einem spannenden Case: „GenEthics“ – ein Thema, das sich mit der Manipulation menschlicher Gene beschäftigt. Dabei wird das Thema nicht nur im Englischunterricht behandelt, sondern auch in Religion, Philosophie und Biologie diskutiert. Es geht unter anderem um die Frage, wann und ob der Eingriff in die menschliche DNA ethisch vertretbar ist. Besonders beeindruckend war, wie sehr die Fächer miteinander verknĂĽpft sind und wie intensiv wir uns mit verschiedenen Perspektiven auseinandersetzten.
Auch am Matheunterricht beteiligten wir uns – dort ging es um Zinsberechnung, ein eher klassisches, aber wichtiges Thema mit Alltagsbezug.
Am Nachmittag besuchten wir im Stadtzentrum eine interaktive Ausstellung zum Europäischen Parlament. In die Rolle von Abgeordneten schlüpfend, erforschten wir anhand konkreter Beispiele, welche Entscheidungen auf EU-Ebene getroffen werden und welche national geregelt sind. Dabei wurde auch deutlich, welche Vorteile die Mitgliedschaft in der Europäischen Union mit sich bringt.
Den Abend verbrachten wir gemeinsam mit unseren schwedischen Austauschpartnern beim Essen. Danach ging es sportlich weiter: Beim Bowling konnten wir uns besser kennenlernen, lachen und unseren Teamgeist unter Beweis stellen.
Unser Fazit nach den ersten Tagen: Ein gelungener Einstieg in unsere Erasmus+ Reise mit spannenden Einblicken in ein ganz anderes Schulsystem, viel Austausch und jeder Menge neuer Erfahrungen!
(E. Bomm)