Salamanca 2018 –
Eindrücke der Sprachreise unserer Spanischkurse 10
Vom 26. August bis 1. September fuhren 26 SchülerInnen aus den zwei Spanischkursen des Jahrgangs 10 mit Herrn Buss und Frau Pfalzgraf auf eine aufregende Sprachreise nach Salamanca. Salamanca ist eine der ältesten Universitätsstädte Europas und liegt etwas über 200 km nordwestlich der spanischen Hauptstadt Madrid. Nach einem Direktflug nach Madrid und einer 2 ½-stündigen Busreise wurden die SchülerInnen der „grupo alemán“ am Sonntagabend von ihren Gastfamilien und von Miguel, dem Direktor der Sprachschule „Colegio Delibes“ in Salamanca herzlich willkommen geheißen. Alle Gastfamilien wohnen in Fußwegnähe der Schule, sodass die pünktliche Ankunft am Montagmorgen in der Schule problemlos verlief.
In der Regel sprechen die Gastfamilien ausschließlich Spanisch und höchstens wenige Worte Englisch. So war bereits der erste Abend spannend, denn ab sofort musste sich – notfalls mit Händen und Füßen – auf Spanisch unterhalten werden. Daran galt es sich in dieser kurzen Woche zu gewöhnen, wie auch an die Besonderheiten der spanischen Küche und an die typische Lebensweise der SpanierInnen. Die sehr sympathischen und aufgeschlossenen Gastfamilien gaben sich alle Mühe, unseren SchülerInnen eine schöne Woche zu bereiten. So floss zum Abschied sogar die ein oder andere Träne, als die SchülerInnen der „grupo alemán“ sich am Samstagfrüh um 7 Uhr wieder in den Bus zurück zum Flughafen auf die Rückreise begaben. Aber davor lag eine erlebnisreiche Woche mit vielen Aktivitäten!
Nach täglich vier Stunden Spanischunterricht von 9 bis 13 Uhr bei verschiedenen Lehrkräften zu den Schwerpunkten „gramática“ und „conversación“ gingen die SchülerInnen mit rauchenden Köpfen zum Mittagessen zurück in ihre Gastfamilien – „con una hambre de lobo“ – mit einem Bärenhunger, denn das Frühstück in Spanien fällt vergleichsweise spärlich aus. Frühmorgens gibt es höchstens etwas Weißbrot mit Marmelade oder ein paar Kekse zum Kaffee, Wasser oder Saft, denn in Spanien wird, wenn überhaupt, meist erst ab 11 Uhr ein Frühstück eingenommen und dies typischerweise in einer Bar nebenan. Uns halfen dann eher der kleine Supermarkt im Viertel oder der Süßigkeitenautomat im Foyer der Sprachschule zur Überbrückung des Hungers in der Pause. Das späte Mittagessen ab 13:30 Uhr und das noch spätere Abendessen gegen 21 Uhr waren in der Regel warme, ausgiebige Mahlzeiten begleitet von Salat und Nachtisch – hier wurde von den Gastfamilien gekocht, was das Zeug hielt und die meisten Speisen wurden als sehr lecker empfunden. Nur den regionalen Linsengerichten der Salmantiner (Einwohner Salamancas) konnten nicht alle SchülerInnen etwas abgewinnen…
Am Nachmittag gab es stets ausgewählte Aktivitäten für unsere Gruppe und natürlich auch genügend Freizeit, um in Kleingruppen auf eigene Faust das schöne Salamanca zu entdecken. Am Montag erhielten wir zunächst eine Führung durch die eindrucksvolle Altstadt und sollten uns dabei bereits einige Informationen merken, die auch für die Rallye am Mittwoch wichtig sein würden. Allerdings gab es von der Sprachlehrerin Paquí alle Informationen nur auf Spanisch… so mussten zur Beantwortung der Rallyefragen dann doch noch ein paar Passanten interviewt werden. Am Dienstagabend unternahmen wir eine geführte Runde durch drei typische Altstadt-Bars, um den spanischen Brauch „ir de tapas“ kennenzulernen. Dabei begegneten wir auch einer fröhlichen „tuna“ – einer Gruppe von Studenten, die sich gerade bereit machten, auf dem zentralen Platz der Stadt, der „Plaza Mayor“, lauthals zu singen und zu musizieren.
An einem anderen Tag probierten wir „churros con chocolate“ in einer Chocolatería und es wurde für uns ein Fotowettbewerb ausgerichtet, bei dem es galt, das „Barrio Oeste“ – ein benachbartes Wohnviertel – auf der Suche nach den besten Hauswand- und Garagenmalereien zu durchkämmen und kreative Gruppen- bzw. Einzelfotos vor den urbanen Kunstwerken zur Preisverleihung einzureichen. Dabei kamen eine Menge toller Fotos zusammen – von SchülerInnen, die mit Elefanten oder Flamingos tanzten, auf Berge kletterten, Hunde küssten, mit Schimpansen sangen oder einen Handstand vor einem Dinosaurier wagten und vieles mehr. Auf unserem „paseo nocturno“ – dem spätabendlichen Spaziergang durch den erleuchteten mittelalterlichen Stadtkern“ konnten wir noch einmal in die besondere Atmosphäre dieser altehrwürdigen Stadt eintauchen, die römische Brücke über den Río Tormes überqueren, in eine Höhle des Teufels klettern und in einem hochgelegenen wilden Garten den Ausblick über die nächtliche Stadt genießen. Einen tollen Ausblick bot auch der Aufstieg auf die Dächer und in die Gänge und Zwischenebenen der „Catedral Nueva“ Salamancas – die immerhin schon 1513 neben der „Catedral Vieja“ aus dem Jahre 1150 hinzugebaut wurde. Einige señoritas unserer Gruppe waren so begeistert von der besonderen Atmosphäre auf dem Glockenturm, dass sie kaum wieder herunterzubewegen waren! Zum Abschluss unseres Aufenthalts trafen wir uns am Freitagabend auf der großen Terrasse der Sprachschule und feierten mit Kuchen, Eis, Musik und Gesang in den 16. Geburtstag eines Mitschülers hinein. Am Samstagnachmittag trafen wir glücklich und erschöpft wieder am Flughafen in Hamburg ein – jetzt fiel das Spanisch plötzlich gar nicht mehr so schwer! So eine Reise nach Salamanca kann man wirklich empfehlen.
¡Hasta luego!