NEUNTKLÄSSLER*INNEN FÜHREN MIT ZEITZEUGIN GESPRÄCH

Wir, die Klasse 9d, waren am 04.05.2023 in der Gedenkstätte Neuengamme, um an einem Zeitzeugengespräch von Dita Kraus, einer Überlebenden des Holocaust, teilzunehmen. Die Gedenkstätte Neuengamme haben wir auch schon besichtigt, da wir das Thema momentan im Geschichtsunterricht behandeln.

Beim Zeitzeugengespräch berichtete uns die 93-jährige Dita Kraus von ihrer Geschichte, ihren Erlebnissen und Gefühlen in der Zeit des Holocaust. Dita Kraus wurde 1929 in Prag geboren. Sie und ihre Eltern wurde aus Prag in das jüdische Ghetto Theresienstadt verschleppt und waren dort in einem kleinen Zimmer untergebracht. In Theresienstadt lebten 60.000 Menschen.

Anschließend wurde sie mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert. Dort angekommen, bekamen sie eine Nummer tätowiert, welche nun ihre Namen waren. Sie kamen dort in ein Familienlager, wo sie arbeiten mussten. In diesem Lager starb ihr Vater an den Arbeitsbedingungen des KZ. Dita und ihre Mutter wussten, wenn sie nicht schon vorher an den Folgen der Strapazen sterben, dass KZ-Insassen nach sechs Monaten vergast werden würden. Dem sind sie und ihre Mutter durch eine Selektion entkommen, weil die Beiden nach Neugraben gebracht wurden. Der Ort gab ihnen Hoffnung, weil es dort keine Gaskammern gab.

Gegen Ende des Krieges wurden Dita und ihre Mutter nach Bergen-Belsen transportiert. Bei der Ankunft mussten sie durch Berge von Leichen zum KZ laufen. Als dann die Niederlage im Krieg voraussehbar war, ließen die NS-Offiziere die Insassen eingesperrt ohne Essen und Trinken zurück. Dita berichtete, dass sie drei Tage so verharrt sind, bis sie befreit wurden. In dieser Zeit sind viele Menschen gestorben.

Als sie dann von den Briten befreit wurden, erkrankte Dita kurz darauf an Typhus und ihr wurde eine Kur in Schweden angeboten. Da ihre Mutter aber nicht erkrankt war und Dita nicht alleine gehen wollte, ging ihre Mutter ins Lazarett, um sich eine Bescheinigung zu holen. Am zweiten Tag im Lazarett starb Ditas Mutter ohne Grund. Dita ging dann wieder nach Prag. Dort traf sie ihren späteren Ehemann, mit dem sie auch in Auschwitz gefangen war. Die beiden gründeten eine Familie und zogen nach Israel. Dort unterrichtete sie dann. Sie schilderte auch, dass ihre Vergangenheit sie immer noch präge und sie alltägliche Dinge, wie beispielsweise Essen, deutlich mehr schätze als andere.

Am Ende des Gespräches konnten wir ihr dann noch Fragen stellen, welche sie alle beantwortete.

Wir als Klasse freuen uns, dass wir die Chance hatten, bei diesem Gespräch dabei sein zu dürfen und nehmen viel mit.  

Ditas Appell zum Schluss: „Behandelt alle gleich und schließt niemanden aus, nur weil er oder sie anders ist!“

Elena Winkler aus der 9d