Im Rahmen des Bildungsprogramms „Wetter.Wasser.Waterkant“ und der diesjährigen Klimawoche kam am 24.9.20 die Tierärztin Hanna Emde zu uns in die Pausenhalle, um den 11.Klässlern den Nebelparder und einige andere exotische Tiere nahezubringen. Anschaulich und lebendig erzählte sie von ihren Erfahrungen in einer Forschungsstation auf Borneo, wo sie sich selber regelmäßig aufhält, um beispielsweise herauszufinden, wo der extrem scheue, entfernt dem Leoparden ähnliche Nebelparder auf der Insel noch unterwegs sein kann. Ganz schön spannend, so einen Nebelparder in der tropischen Umgebung von feuchter Hitze, Spinnen, Schlangen und anderem Getier zu suchen, zu fangen, zu betäuben und ihn dann mit einem GPS auszustatten!
Der Lebensraum des Nebelparders und anderer dort eigentlich heimischer Tierarten ist gefährdet durch riesige Monokulturen von Palmen. Aus diesen Palmen wird Palmöl gewonnenen, das nicht nur zur Herstellung von Nutella dient (das wussten alle…), sondern auch für viele Fertigprodukte wie Pizza, Kosmetika und Biosprit. Die Distanz zwischen dem weit entfernten Borneo und dem eigenen Verhalten hier in Hamburg wurde plötzlich kleiner.
Aber überhaupt war es erstaunlich zu sehen, was für ungewöhnliche Tiere es gibt, die durch die Rodung der Dschungel, aber auch durch den Wildtierhandel gefährdet sind – Zwergelefanten, deren Tröten die Forscher in der Station manchmal morgens weckten, Nasenaffen, Sonnenbären, deren Galle als Heilmittel gilt oder Pangoline, die u.a. wegen ihrer Schuppen begehrt sind und die im Zuge der Corona-Pandemie zu einer gewissen Bekanntheit gekommen sind.
Hanna Emde setzt sich für einen nachhaltigen Anbau in den Gebieten ein und für den Schutz der gefährdeten Tierarten ein. Ihr Weg über einen Freiwilligendienst im Ausland bis zu regelmäßigen Aufenthalten als Tierärztin in verschiedenen Teilen der Welt war für die Schüler*innen spannend und hat einigen vielleicht sogar Anregungen für den eigenen Lebensweg gegeben.